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  D I E    S I E B E N    H A U P T Z Y K L E N  
 

Mit seinen großen Zyklen „Ghetto“ und „Vernichtung von Menschenleben“ will „der spät entdeckte Meister“, als der er auch bezeichnet wurde, die Toten des Holocaust nicht in Vergessenheit geraten lassen und grundsätzlich für mehr Menschlichkeit werben. Er ist Augenzeuge des Unterganges des Ghettos in Sosnowiec und musste viel von der grausamen und brutalen Behandlung der Menschen im Warschauer Ghetto mit ansehen. Er selbst ist kein Jude und war weder im Ghetto noch im Konzentrationslager, aber sein Vater war als Intellektueller im KZ in Dachau, aus dem er mit Glück – aber ohne Zähne, wie Zdzislaw Lachur unter Tränen erzählt – wieder heraus kam. Den Opfern des Holocaust will der Maler nachträglich Ehre und Unsterblichkeit verschaffen.

In enger Verbindung zu diesen beiden Zyklen steht sein Zyklus „Menschen“, der oft Gesichter von gequälten Menschen zeigt, aber auch glückliche Menschen, Tänzer, Rabbinen, Arme Leute, Grosse Deutsche, Musiker, Wasserträger und andere Szenen aus dem täglichen Leben.

Der Maler wuchs in Zagorze in landwirtschaftlich geprägter Umgebung auf. Er verbrachte in seiner Jugendzeit viel Zeit mit Pferden, die er als Freunde der Menschen bezeichnet und die wie sie hilflos Krieg erdulden und erleiden müssen. Der Umgang mit Pferden in jungen Jahren verschaffte ihm seine Kompetenz für den Zyklus „Pferde“.

Mit 16 Jahren ging er nach Kanada und war in British Columbia auch Eishockeyspieler. In seiner jugendlichen Sturm- und Drangperiode kam er dadurch in der Welt herum und sah viel Leid durch Alkoholismus und Prostitution. Seine Zyklen „Alkoholismus“ und „Prostitution“ zeigen die Tiefe seines Verständnisses für diese Probleme, wobei er wieder als Anwalt der Opfer auftritt.

Seinen siebten großen Zyklus nennt der Künstler „Heiliges Leben“. Er will hinweisen auf das Glück und die Zufriedenheit, die durch Gläubigkeit, Gemeinsamkeit, Kultur und Frieden zu erreichen ist. So ist seine Jugend in dem Städtchen Zagorze im Kreis seiner Familie verlaufen und er will anregen, dass jeder durch sein Verhalten nach einem solchen, glücklichen Leben für alle strebt.

Nicht immer sind die Bilder eindeutig bestimmten Zyklen zuzuordnen. Oft überschneiden sich Themen und Aussagen, sodass zwei oder mehrere Zyklen in einem Bild angesprochen werden.

Bei vielen Bildern hatte er die Vision vor Augen, seine einzelnen Szenendarstellungen einmal in einem übergroßen Relief als Gesamtwerk zusammenzufügen. Diese Vision wird wegen seiner nachlassenden Gesundheit, vor allem der Sehkraft, leider sein Traum bleiben.

 
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